The Great Grand Other
eine szenische Erkundung über Krieg und Trauma in den eigenen Familienerzählungen von McCrae, Zaitev, Schönijahn & Piroschik in Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
In den Ruinen klingt eine alte Melodie.
Erinnerung in Trümmern.
Stein für Stein, Kiesel an Kiesel, Schotter und Schutt.
Und hier graben wir nun.
In THE GREAT GRAND OTHER fragen drei Performer*innen nach der Weitergabe von Kriegserfahrungen und -traumata über Generationen hinweg.
Was haben uns unsere Eltern und (Ur)-Großeltern nicht erzählt? Was konnten sie nicht mehr erzählen? Wie zuverlässig ist das, was sie erzählten? Und wie wirken ihre Kriegserfahrungen in uns fort?
Zwischen szenischem Konzert, immersiver Installation und Performance vollzieht sich eine poetisch-musikalische Suche, deren Ausgangspunkt eine Leerstelle ist. Sie zeigt sich dort, wo die Sprache stockt, die Stimme versagt und die Erzählungen verstummen. THE GREAT GRAND OTHER versucht, die immateriellen Vermächtnisse des Krieges in Bilder, Texte, Klänge und Bewegung zu überführen.
Welche Spuren hat der Krieg in unseren Familien und in uns selbst hinterlassen? Worüber schweigen wir und warum? Und wie können wir eine eigene Stimme finden?
THE GREAT GRAND OTHER lädt dazu ein, sich gemeinsam in diesen Transformationsprozess zu begeben, dem Schweigen in den eigenen Familienerzählungen nachzuspüren und nach Worten für das Unsagbare zu suchen.
Pressestimmen
„Der gesamte Boden ist mit einer dicken Schicht Kiesel bedeckt. Der Lärm, der beim Darüberlaufen entsteht, lässt einen besonders vorsichtig auftreten. (…) Welche Assoziationen lauern da um die Ecke, wenn es so unschön zu knirschen anfängt? [Es] fällt auf, wie sich Dina Zaitev und Michael McCrae langsam über dieses Meer aus Steinen bewegen, den Blick auf den Boden fixiert (…). Was sie dabei finden, sind, vereinfacht gesagt, unser aller Spuren. (…) Am Rand des Geschehens (…) sitzt Melanka Piroschik, die Geige auf dem Schoß. Leise singt sie; irgendwann lässt sich Jiddisch erkennen. Das Judentum, der Holocaust, der auch ohne Mord und Tod ungezählte Identitäten zerstört hat. Viele Stimmen sprechen davon, recherchierte, aufgezeichnete Erinnerungen, (…) Väter und Söhne, die aus dem Krieg nicht zurückgekehrt sind. Gräber, die in weit entfernt liegenden Ländern ausgehoben worden sind, in Ländern, die es so gar nicht mehr gibt. Sibirien, Russland. Was bedeutet es, durch einen Krieg fast alles zu verlieren? (…) Eine solche Form der Auseinandersetzung, sei sie auch noch so subjektiv und in ihren Möglichkeiten begrenzt, ist der eigentliche Akt und als solcher bereits ein Zeichen für Bereicherung, wenngleich eine schmerzhafte. Und nicht wenige Zuschauer spielen währenddessen gedankenverloren mit einzelnen Kieseln und den Erinnerungen unter ihren Füßen.”
Dresdner Kulturmagazin: „Jeder Kiesel ein Leben” von Rico Stehfest, 26.05.2023
IDEE
Michael McCrae
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Michael McCrae, Dina Zaitev & Matthias Schönijahn
PERFORMANCE & TEXT
Michael McCrae & Dina Zaitev
MUSIK & SOUNDKUNST
Melanka Piroschik & Matthias Schönijahn
DRAMATURGISCHE MITARBEIT / OUTSIDE EYE
Constantin von Thun
RAUM
Dina Zaitev
VIDEO
Matthias Schönijahn
KOSTÜM
Nicolas Navarro Rueda
TECHNISCHE LEITUNG & LICHT
Kristin Feldmann
TONTECHNIK
Helge Petzold
VIDEOTECHNIK
Hannes Petzold
PRODUKTIONSLEITUNG
Nicole Meier | art.revolution
Unser besonderer Dank gilt
Prof. Dr. Ruthard Stachowske, Efim Ciornii, Wolfram Streller, Robert Kirstan, Jan Kindler
(Militärhistorisches Museum Dresden)
In Koproduktion mit
Gefördert durch:
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